Jetzt kommt langsam Schwung in die Kiste: Nachdem über mehrere Wochen zehntausende von Besuchern auf unserer Website “ich-gehe-nicht-hin.de” gezeigt haben, dass ein enormer Bedarf an Kommunikation zur Wahl besteht, ziehen jetzt andere Akteure nach. Vermutlicher Grund: Den kritischen Tönen am Wahlsystem auf unserer Seite sollen “positivere” Signale und Aufrufe zum Wählen gehen entgegen gesetzt werden – meist mit der eher altbackenen Plazierung von Prommi-Testimonials, die zum Wählen gehen auffordern.
So plant die Wahlgang ab Donnerstag unter der Webadresse “ich-gehe-hin.de” den freundlichen Gegenangriff. Unterstützt wird sie dabei von einem Radiosender, der seine Marketingmacht sicher nutzen wird. Auch Wolfgang Thierse versucht ab Donnerstag der vermeintlich negativen Stimmung auf der Seite “www.egal-ich-geh-zur-wahl.de” und auf “bundestag.de” zu begegnen.
Tatsächlich glauben wir bei politik-digital.de, dass ein erster Schritt zur politischen Partizipation das Zuhören und Kommunizieren ist – daher halten wir nach wie vor viel von unserem eigenen Projekt, obwohl wir selber alles andere als Wahlverweigerer sind. Ohne ehrliche Kommunikation aber stellt sich das Gefühl des “Gehört-Werdens” nicht ein. Das Plazieren von Testimonials und Wahlaufrufen mag in vielen Zielgruppen motivierend wirken – aber was ist mit den Menschen, die sich in diesen Aufrufen nicht wiederfinden?
Die Politikfabrik schlug gerade vor, das wir einen Live-Chat machen, in dem sich Wähler und Nicht-Wähler austauschen können. Was haltet Ihr davon?