Behörden werden zunehmend digitaler – bei der Verarbeitung und vor allem bei der Erhebung von Daten. In allen Bereichen der öffentlichen Verwaltung werden große Datenmengen generiert, auf die die Öffentlichkeit bislang kaum Zugriff hat. Das soll der nationale Aktionsplan „Open Government Data“ ändern.
Demografische Daten, Umweltdaten, Verkehrsdaten oder Geodaten: In der öffentlichen Verwaltung werden riesige Mengen an Daten verarbeitet, verteilt auf viele verschiedene digitale Speicherorte des öffentlichen Dienstes. Bisher bleiben diese jedoch für die BürgerInnen größtenteils verborgen. Das soll sich nun ändern. Die Bundesregierung hat sich bereits Ende 2014 mit dem „Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung der Open-Data-Charta der G8“ das Ziel gesetzt, die Regierungs- und Verwaltungs-Transparenz zu erhöhen, neue Kooperationsformen in der Wirtschaft oder Zivilgesellschaft zu ermöglichen, aber auch die Zusammenarbeit zwischen den Behörden zu verbessern.
Der konkrete nationale Aktionsplan „Open Government Data“ soll dabei in einem dreistufigen Beteiligungsprozess von interessierten BürgerInnen, der Wirtschaft und den MitarbeiterInnen der Bundesverwaltungen erst noch entwickelt werden. In der nun gestarteten ersten Phase werden Ideen und Verbesserungsvorschläge zu den Themenschwerpunkten Verkehr und Mobilität, Energiewende, Klimawandel und Klimaschutz, demografischer Wandel, (Netz-)Infrastrukturen und öffentliche Einnahmen und Ausgaben gesammelt. Die entsprechende Online-Beteiligungsplattform open-data-aktionsplan.de wurde zu diesem Zweck am 17. März vom Innenministerium in Kooperation mit der Initiative D21 gestartet und soll Interessierten vier Wochen lang die Möglichkeit geben, sich zur Verwendung offener Daten der Bundesverwaltung zu äußern und eigene Anregungen zu machen.
Zielsetzung: „Nur wer die Fakten kennt, kann passende Ideen und Lösungen finden“
Eingeladen zur Beteiligung sind alle Bürgerinnen und Bürger – egal ob aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft oder Wissenschaft. Input von den Initiatoren gibt es nicht, die Community soll diesen selbst generieren. So will man das Vertrauen zwischen Politik und Zivilgesellschaft stärken. Interessierte BügerInnen sollen deshalb in der ersten Phase Fragen beantworten wie: Welche Daten der Bundesverwaltung sind von Interesse? Welche Anwendungen können aus diesen Daten entstehen?
Die Vorschläge sollen anschließend in einer zweiten Phase in Workshops mit FachvertreterInnen diskutiert und weiterentwickelt werden. In der dritten Phase sollen die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wieder online zur Diskussion gestellt werden, um Rückmeldungen auch derjenigen einzuholen, die nicht an den Workshops teilnehmen konnten. Ein genauer Zeitpunkt für den Beginn der zweiten und dritten Phase ist noch nicht bekannt.
Bild: justgrimes
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