Der Wahlkampf hat noch gar nicht richtig (und schon gar nicht offiziell) begonnen, und doch sind einige Trends der Kampagnengestaltung via Internet zu erkennen. Neben den obligatorischen top-down-Angeboten, die als digitale Abwurfstelle für Programmpapiere gestaltet sind, stechen vor allem die “Supporter”-Strategien ins Auge.

“teAM zukunft” und “Rote Wahlmannschaft” versuchen dabei potenzielle Unterstützer als so genannte “Volunteers” in die Kampagne einzubinden. Die “Mitmach”-Sites der Volksparteien laden mit beinahe identischer Rhetorik zur selbstverständlich kostenlosen, dafür aber registrierungspflichtigen Beteiligung ein. Das klingt dann etwa so:

Auf den Websites wartet viel Material auf die kampagnenhungrigen Bürger, mundgerecht zubereitet: vorgefertigte E-Mails, Banner, pdf-Flugblätter. Und wo die herkommen, ist noch viel mehr: die Kampagneros versprechen eine Rundum-Versorgung mit “exklusivem Informationsmaterial”.

Was sind wohl die “vielen Möglichkeiten, deine Meinung, deine Motivation, deine Interessen und Ideen in den Wahlkampf einzubringen und deine Mitmenschen zu überzeugen” (SPD)?

“Machen Sie mit: Vervielfältigen Sie das Flugblatt zehn mal und verteilen Sie es in Ihrem persönlichen Umfeld.” (CDU). Wie fühlt man sich als voll integrierter Kopierer/Distributor?

Und: Was wohl passiert, wenn die “Unterstützer” einmal ihre eigene Meinung vertreten wollen…?

(Der Text ist auch erschienen bei wahlblog05.de)