Bis Donnerstag läuft die weltgrößte Handy-Messe in Barcelona und präsentiert die Zukunft der mobilen Internetnutzung. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Nutzung von Smartphones und Tablet-Computern auch der digitalen Gesellschaft in Deutschland einen enormen Schub verleiht.
Seit gestern werden in Barcelona auf dem Mobile World Congress die neuesten Geräte zur mobilen Internetnutzung vorgestellt und versprechen rosige Zeiten Auch im Fokus der diesjährigen Studie der Initiative D21 stand die Frage, ob die mobile Internetnutzung einen Entwicklungsschub für die digitale Gesellschaft mit sich bringen wird. Dafür wurden mehr als 1.000 Telefoninterviews durchgeführt, thematisiert wurde die Nutzung mobiler Endgeräte, Dienste und Zugangsarten.
Die Ergebnisse der repräsentativen Befragung machen deutlich, dass die deutsche Bevölkerung zunehmend auf das mobile Internet zugreift. So ist mittlerweile jeder vierte Deutsche über Smartphones oder Tablet-Computer online. Zwar ist Deutschland damit im Vergleich zu anderen Ländern wie Großbritannien, Frankreich und den USA noch „unterentwickelt“, jedoch sehen Experten ein hohes Wachstumspotenzial in diesem Bereich. So wurde bereits im letzten Jahr die klassische PC-Industrie deutlich von der Mobilfunk-Branche überholt. Nach Branchenschätzungen gibt es bisher weltweit rund sechs Milliarden Mobilfunk-Anschlüsse. Allein im Jahr 2011 wurden insgesamt 1,8 Milliarden Mobiltelefone verkauft, davon waren rund ein Drittel Smartphones.
Der Trend zum mobilen Internet wird durch die zunehmende Verbreitung mobiler Geräte unterstützt, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. Rund 24 Prozent der deutschen Bevölkerung ist bereits im Besitz eines Smartphones, fünf Prozent nutzen einen Tablet-Computer, wobei dieser gerade einmal seit zwei Jahren erhältlich ist.
Die D21-Studie zeigt weiterhin, dass Internet-Nutzer, die über das entsprechende Equipment verfügen, deutlich häufiger online sind und auch möglichst viele der damit verbundenen Möglichkeiten nutzen. 40 Prozent der für die Studie Befragten sagten dementsprechend aus, sie würden häufiger online sein, wenn ihnen höhere Übertragungsgeschwindigkeiten zur Verfügung stünden. Auch Wissenschaftler sind überzeugt, dass die Nachfrage nach Möglichkeiten der mobilen Internetnutzung weiter steigen werde. „Das mobile Internet ist extrem im Kommen“, so der IT-Experte Thomas Magedanz vom Fraunhofer Institut für offene Kommunikationssysteme. Der Untersuchung zufolge könnte sich knapp die Hälfte der Befragten vorstellen, gänzlich auf einen PC zu verzichten, um stattdessen nur noch mobil im Internet zu surfen. Dass die Geräte immer schneller werden, befördert diese Entwicklung weiter.
Olaf Reus und Robert Wielandvon der Initiative D21 erklärten bei der Vorstellung der Studie in der vergangenen Woche in Berlin: „Die Entwicklung der digitalen Gesellschaft in Deutschland ist ganz entscheidend davon abhängig, wie wir den Zugang zur mobilen Internetnutzung weiter gestalten werden.“. Durch die Vielzahl von Möglichkeiten, die mobile Geräte mit sich bringen, lasse sich deutlich erkennen, dass „die digitale Gesellschaft von morgen“ eine „mobile digitale Gesellschaft“ sein werde.