Über die Durchleuchtung unserer E-Mails durch Microsoft, Alternativen zu teuren Wissenschafts-Verlagen, den Kampf um ein einfacheres Urheberrecht und die in jeder Hinsicht spannende Beziehung zwischen Twitter und Saudi-Arabien: Dies und mehr in unserer Presseschau. Im Video der Woche wird der von Ministerin Kristina Schöder vorgestellte Filterschutz für Jugendliche unter die Lupe genommen.
Video der Woche
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Lange wurde darauf gewartet, jetzt ist sie fertig: Eine Software zum Jugendschutz. Aber wie passt das mit einer Lockerung der Auflagen an pornographische Internetseiten zusammen? Die Dokumentation von ZAPP deckt große Lücken und irritierende Hintergründe auf.
Auch Microsoft liest E-Mails mit
Haben Sie`s gewusst? Seit kurzem muss jeder, der bestimmte Microsoft-Dienste nutzen will, einer erweiterten Benutzung seiner Daten zustimmen. Damit bleibt es nicht bei E-Mails: Die Firma darf jeden Inhalt, der in einem ihrer Dienste hochgeladen wird, nach eigenem Ermessen weiter verwenden. Patrick Beuth klärt auf und hofft auf die EU-Datenschutzverordnung.
Sollten diese Leute wirklich wählen dürfen?
John Naughton kommentiert entnervt die neuesten Auswüchse des digitalen Blödsinns. Dass eigentlich ganz vernünftige Leute durch die bloße Option dazu motiviert werden, wie wild ihren Aufenthaltsort zu twittern, ihre Magentätigkeiten zu posten oder sich für virtuelle Medaillen an bestimmte Orte diktieren zu lassen, lässt den Autor an der Zurechnungsfähigkeit vieler Nutzer zweifeln.
Freier Zugang zu staatlich finanzierter Wissenschaft
Wer es in der Universitätslandschaft zu etwas bringen will, der muss in Fachzeitschriften publizieren – unvergütet. Die Universitäten, die Forschung erst ermöglichen, müssen die gedruckten Ergebnisse von den Verlagen kaufen – für viel Geld. Dass da etwas falsch läuft, was einfach zu lösen wäre, beschreiben Christian Heise und Mercedes Bunz auf dem Blog Enquetebeteiligung.
Copyright soll Autoren helfen, nicht Verlagen
Professor Lawrence Lessig von der Harvard Universität kämpft für ein einfaches Urheberrecht. Für die Nutzung von geistigem Eigentum sollte nur bezahlen, wer damit Gewinn machen will; das Verlagswesen ist seiner Ansicht nach ein unbequemes Relikt der Vergangenheit. Die Details seiner Ideen verrät Lessig im Interview mit der ZEIT.
Twitter und Saudi-Arabien: Eine gespannte, aber spannende Beziehung
Viele Saudis benutzten Twitter, um ihre Regierung zu kritisieren, sich zu organiseren und so die Arabische Revolution auf den Weg zu bringen; aber umgekehrt hat der saudische Prinz Bin Talal seit Ende 2011 dank einer 300 Millionen Dollar starken Investition Einfluss auf den Dienstleister. Dieter Petereit beleuchtet das Ausmaß dieser Verbindung.
Schluss mit dem Google-Lamento!
Alle Welt scheint neuerdings etwas gegen Google zu haben: Zuviel Macht, die zu oft für die Interessen des Konzerns selbst eingesetzt würde. Christian Jakubetz bricht eine Lanze für die Suchmaschine und erinnert daran, dass Google eine Firma ist wie jede andere auch – und Alternativen jedem Suchenden im Netz frei stehen.