Wer sich mit dem Online-Wahlkampf in den USA beschäftigt, wird feststellen, dass auch Tiere eine Rolle beim Campaigning spielen. Amtsinhaber Obama profitiert dabei davon, dass ein Haustier in der Pennsylvania Avenue 1600 sowieso selbstverständlich ist.
Einen ausführlichen Überblick über die “United States presidential pets” liefert die freie Enzyklopädie Wikipedia. Eine aktuelle politikwissenschaftliche Studie bestätigt, dass “the First Family’s four-legged members are an important political force”. Familie Obama hat sich in diesem Kontext für einen Portugiesischen Wasserhund entschieden, der “Bo” gerufen wird. Zu seinem Geburtstag am 9. Oktober hat das Weiße Haus eine Übersicht mit Fotos und Videos aus dem letzten Amtsjahr des First Dog veröffentlicht. Darunter findet sich auch ein Bild, das Hund und Herrchen in der Limousine des Präsidenten zeigt. Die Fotografie hat Obamas Chefberater David Axelrod Anfang des Jahres via Twitter verbreitet, versehen mit dem Kommentar “How loving owners transport their dogs.”
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Auch ein anderes Tier hat dem Herausforderer kein Glück gebracht: Beim ersten TV-Duell hat Mitt Romney zwar demonstrativ seine Zuneigung zu einem tierischen Bewohner der Sesamstraße artikuliert: “I love Big Bird.” Doch unabhängig davon will er Bibos Heimat, dem öffentlichen Sender PBS, Zuschüsse streichen, was einen kreativen Shitstorm ausgelöst hat. Dieser Fauxpas war einer der wenigen Punkte, die Obama bei der Debatte für sich verbuchen konnte.
In den USA finden am 6. November 2012 Wahlen statt. Lesen Sie weitere Beiträge zum US-Wahlkampf in unserer Reihe #US2012
Wer das ausschließlich für albern hält, sollte einen Blick in die eigene Timeline werfen: Amüsante Fotos und Videos mit Tieren als Protagonisten werden quer durch die Zielgruppen gerne geteilt. “Pet Content” könnte also eine harte Währung beim viralen politischen Marketing mittels sozialer Medien sein.