Anonymisierung im Netz, Reddit-Nutzer schreiben ein eigenes Internetgesetz und Diskussionen um Gauck-Zitate – dies und mehr in der aktuellen Digitalen Presseschau.
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Morgen gehen die europaweiten Proteste gegen ACTA in die zweite Runde. Um über die Hintergründe des Gesetzentwurfs zu diskutieren, wurden der Hamburger Liedermacher und GEMA-Aufsichtsratsmitglied Frank Ramond sowie der Organisator der Münchner ACTA-Demonstration Roland Jungnickel für einen aktuellen Beitrag von Report München via Skype zusammengeschaltet.
Brauchen wir ein Netz-Greenpeace?
In einem Artikel auf carta.info erläutert Stefan Engeln, wie Akteure in der Debatte um die Professionalisierung des Netzaktivismus „sich eine schlagkräftige Gruppe professioneller Netzaktivisten im Sinne eines ‘Netz-Greenpeace‘ wünschen“. Dabei greift der Autor die Methoden und Arbeitsweisen der Umweltschutz-Organisation auf und bewertet diese in Bezug auf deren Übertragbarkeit ins Netz.
Wie Patrick Beuth auf Zeit Online berichtet, bereiten Nutzer der Social-News-Plattform Reddit einen eigenen Entwurf für ein Internetgesetz vor. Ziel sei es, einen konstruktiven Beitrag im Streit um ACTA, SOPA und ähnliche Pläne zu leisten, bei dem insbesondere die Sicherung der Netzfreiheit und Demokratie im Mittelpunkt stehen sollen.
Auf taz.de schreibt Frédéric Valin über die Forderung vieler Politiker, das Netz zu de-anonymisieren, um gegen Terrorismus, öffentliche Hetze und Kinderpornografie vorzugehen. Man müsse die unterschiedlichen Beweggründe, im Netz unerkannt zu bleiben, differenziert sehen. „In Diktaturen schützt Anonymität vor Verfolgung, in der Demokratie gehört sie zur Grundausstattung der Gegner der Freiheit“, ist der CDU-Politiker Stephan Eisel überzeugt.
In einem aktuellen Beitrag auf Zeit Online beschreibt der polnische Dichter Piotr Czerski die Denkweise der Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist, und wie diese mit dem Netz umgeht. „Wir sind im Internet aufgewachsen, deshalb denken wir anders“, glaubt Czerski.
Mit den aktuellen Diskussionen im Netz zu früheren Äußerungen des Bundespräsident-Kandidaten Joachim Gauck beschäftigt sich Patrick Breitenbach in einem Blogbeitrag der Karlshochschule. Darin kritisiert er die Verbreitung von aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten Gaucks, in denen er sich zu Themen wie Vorratsdatenspeicherung, der Occupy-Bewegung und Sarrazin äußerte. Dabei hätte man den Kontext, in dem diese Aussagen gemacht wurden, vollkommen ignoriert, meint Breitenbach.