Die niedersächsische Gemeinde Wennigsen/Deister und die Stadt Dresden wurden am Dienstag im Rahmen der Initiative 15. Effizienter Staat mit dem Preis für Online-Partizipation ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand gestern auf dem D-A-CH-Verwaltungskongress „Perspektive Mitmach-Staat – Staatsmodernisierung zwischen Effizienz und Partizipation“ statt.
Die Idee zum ersten Preis für Online-Partizipation ist erst vor zwei Monaten entstanden. Nach Aussage von Maik Farthmann von der ]init[ AG für Digitale Kommunikation habe man die Aufmerksamkeit für das Thema Online-Partizipation als zu gering wahrgenommen. Deshalb habe man es für notwendig befunden, „Leuchtturmprojekte“ vorzustellen, die als Beispiele für eine gelungene Bürgerbeteiligung gelten können.
Dazu reichten insgesamt 12 Verwaltungsbehörden (darunter elf aus Deutschland und eine aus Österreich) innerhalb weniger Wochen ihre innovativen Vorschläge ein. Die Jury aus Mitgliedern des Government 2.0 Netzwerks, des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) sowie der Redaktion der Zeitung „Behörden Spiegel“ in Kooperation mit der ]init[ AG prämierte das ehrgeizige und beispielhafte Projekt „Hohes Feld“der Gemeinde Wennigsen/Deister. Der Verwaltung der niedersächsischen Gemeinde ist es gelungen, 60 Prozent der Haushalte in die geplante Neugestaltung öffentlicher Bereiche eines maroden Wohnquartiers mit einzubinden. Dazu konnten die Bürger in einem moderierten Online-Verfahren Vorschläge einbringen und anschließend darüber abstimmen, welche davon in die Tat umgesetzt werden. Dabei war es jederzeit möglich, die eingebrachten Ideen zu diskutieren und vor allem auch zu modifizieren. Während des insgesamt viermonatigen Verfahrens traf man sich ebenfalls zu Ortsterminen und Offline-Arbeitsgruppen. Dabei unterstützte ein fachübergreifendes Team des Rathauses den gesamten Ablauf und sorgte schließlich für den administrativen Erfolg des Projektes.
Als zweiter Gewinner wurde die sächsische Landeshauptstadt Dresden ausgezeichnet. Die Verwaltung der Stadt hatte es sich zum Ziel gemacht, die Bürgerinnen und Bürger aktiv an der Umgestaltung der inneren Neustadt sowie des Neumarktes zu beteiligen. Bestandteil des Projekts „Dresdner Debatte“ waren sowohl Offline- als auch Online-Beteiligungsverfahren, die eine Kommunikation zwischen den verantwortlichen Behörden und den Bürgern ermöglichten. So konnten Bürger auch hier zahlreiche Vorschläge einbringen und über deren Realisierung abstimmen. Teilweise wurden konkrete Planungsaufträge aus der Bevölkerung aufgenommen und umgesetzt. Die Stadt hatte sich bereits in der Vergangenheit (seit 2010) besonders dadurch ausgezeichnet, ihre Planungen möglichst transparent und frühzeitig einsehbar zu gestalten.