Wir wurden gebeten, den Online-Auftritt der NRW-SPD zu beurteilen. Dieser Bitte kommen wir gerne nach, wobei wir vorab deutlich machen wollen: Nach 39 Jahren SPD-Regierung, die eine verheerende Bilanz hinterlassen hat, muss NRW wieder zukunftsfähig gemacht werden.

 

Deshalb geht es bei der anstehenden Landtagswahl
um Inhalte und Zukunftskonzepte, nicht aber um Verpackung und mediale
Inszenierungen. Die Menschen wollen eine ehrliche Politik, keine
Polemik. Die SPD betreibt jedoch einen Lügenwahlkampf, der
insbesondere in den letzten Tagen des Landtagswahlkampfes immer
drastischere Auswüchse erfährt.

Dieser Lügenwahlkampf findet sich auch auf
der SPD-Internetseite wieder. So verbreiten die Genossen beispielsweise
seit Längerem die Lüge, die CDU NRW plane nach einem Wahlsieg
bei der Landtagswahl die Privatisierung der Sparkassen in Nordrhein-Westfalen.
Dies ist genauso falsch und eine Lüge wie die Behauptung, die
CDU wolle betriebsbedingte Kündigungen im Steinkohle-Bergbau.

Auch juristisch hat das Internetangebot schon einige
Probleme für die SPD bereitet. So war einige Zeit lang ein
Ausschnitt aus der WDR-Sendung „Westpol“ im Blog zu
sehen. Dies geschah jedoch ohne die Erlaubnis des WDR, der die SPD
daraufhin in einem offiziellen Schreiben gezwungen hat, das Material
wieder von der Homepage zu entfernen.

Ein großes Problem der Seite ist die mangelnde
Aktualität. Besonders deutlich wird dieser Mangel am Beispiel
der Berichterstattung zum TV-Duell: Seit mehr als einer Woche wurde
die Hauptmeldung auf der Startseite nicht mehr aktualisiert. Die
SPD versucht damit offensichtlich verzweifelt, von ihrer Ideen-
und Kraftlosigkeit abzulenken und nur noch auf Verpackung und Show-Effekte
zu setzen. Dabei müsste es den Genossen klar sein, dass die
Menschen endlich Antworten auf die Frage haben wollen, wie die Erblast
einer 39-jährigen SPD-Regierung (aktuell mehr als 1 Million
Arbeitslose in NRW, 110 Milliarden Euro Rekord-Verschuldung, über
5 Millionen Stunden Unterrichtsausfall, 12.000 Firmenpleiten pro
Jahr) beseitigt werden kann.

Aber auch unter technischen und optischen Gesichtspunkten
hat die Seite deutliche Schwächen:


Design/ Struktur/ Navigation:

  • Der weiße Hintergrund wirkt sehr altbacken
    und rückwärtsgewandt.
    Längeres Betrachten der Seite ist wegen des weißen
    Hintergrunds, der in den Augen schmerzt, äußerst unangenehm.
    Dazu tragen auch die grellen und aggressiv wirkenden Farbbalken
    bei.
  • Die Seite hat eine unklare Struktur. Durch eine
    zu kleine Schrift und die vielen Zeilenumbrüche wird die
    Seite endlos lang.
  • Das grün-gelbe Layout ist gewöhnungsbedürftig.
  • Das Fotomaterial ist oft von schlechter Qualität.
  • Zu viele Hauptnavigationspunkte (12) und Unternavigationspunkten
    (bis zu 14) irritieren die User und verhindern einen schnellen
    Einstieg in Themen.

Inhalt:

  • In der Hauptnavigation gibt es keinen einzigen
    Hinweis auf politische Themen. Man muss lange suchen, bis man
    Inhalte findet, die keinen direkten Bezug zum Wahlkampf haben.

  • Die redaktionelle Berichterstattung ist dürftig.
    Die Glaubwürdigkeit wird durch ein übertriebenes Maß
    an Kritik gegen die CDU sowie durch leicht zu erkennende Propaganda-Aktionen
    in Frage gestellt: Man findet mehr „Gegnerauseinandersetzung“
    als eigene Positionen.
  • Die Beiträge sind propagandistisch, Sachinformationen
    geraten dadurch in den Hintergrund. Dieses übertriebene „Schlechtmachen“
    der Opposition und die zahlreichen persönlichen Diffamierungen
    schaden der Seriosität des Internetauftritts.
  • Es wird mehr Wert auf die Inhalte im Blog gelegt,
    als auf den redaktionellen Teil der Website. Die Beiträge
    im Blog haben „Praktikanten-Niveau“, manchmal ganz
    witzig aber insgesamt einseitig und oft oberflächlich.
  • Kritische Äußerungen werden schnell
    als „da schreiben mal wieder welche von der Jungen Union“
    abgestempelt, anstelle sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen
    und eine „echte“ Diskussion zu führen.

Fazit:

Die Internetseite der SPD ist altbacken, langweilig
und unübersichtlich. Die Navigation ist miserabel. Konkrete
politische Konzepte für eine Gestaltung unseres Landes erschließen
sich nicht. Außer Polemik gegen die CDU NRW und Ihren Spitzenkandidaten
Jürgen Rüttgers hat die Seite nichts zu bieten. Zudem
sind wir überrascht, so häufig das Gesicht von Jürgen
Rüttgers auf der SPD-Seite zu sehen – vielen Dank für
diese kostenlose Werbung! Insgesamt besteht für die Homepage
der NRW-SPD also noch ein starker Verbesserungsbedarf – die
notwendige Zeit dafür hat man ja demnächst als künftige
Oppositionspartei. Aber auch die aktuelle SPD-Seite wird sicher
ihre User finden.

Die Autoren Susanne Land, Dr. Florian Melchert
und Thomas Breuer sind Mitarbeiter der CDU Pressestelle in NRW.