Experten zweifeln am Nutzen der Vorratsdatenspeicherung, Facebook als Ursache für Depressionen, Ausblick auf die re:publica – dies und mehr in der  Digitalen Presseschau.

 

Video der Woche

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Unser Video der Woche ist das erste Statement des ägyptischen Bloggers Maikel Nabil Sanad nach seiner Freilassung aus politischer Gefangenschaft. Für seine Kritik am ägyptischen Militär, sowie die Gründung der „No To Compulsory Military Recruitment“-Bewegung war er im März 2011 inhaftiert worden. Nach mehr als 300 Tagen in Gefangenschaft nimmt er nun Stellung zu seinen Taten, betont, dass er unschuldig verurteilt worden sei, und bedankt sich für die Unterstützung, die er weltweit von Menschen erfahren habe.

Zweifel an der Vorratsdatenspeicherung

Ein Gutachten des Max-Planck-Instituts, auf das sich Wolfgang Janisch in einem Artikel auf Süddeutsche.de bezieht, zweifelt die Notwendigkeit einer Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung zur Verhinderung oder Aufklärung von Straftaten an. Jedoch räumt der Autor auch Kritik von Polizei- und Justizpraktikern auf die Aufhebung des Gesetzes ein, da sich die Verfolgung von Kriminalität im Netz deutlich verkompliziert habe. Damit zeigt Janisch, dass die Studie und die damit verbundene Diskussion über die Vorratsdatenspeicherung nach wie vor Lücken aufweist.

Die Welt besteht aus Teilen

In seinem Beitrag auf vocer.org geht Dirk von Gehlen auf das „virtuelle“ Teilen von Daten im Zeitalter der sozialen Netzwerke ein. Die neuen technischen Möglichkeiten und Freiräume für Kommunikation und Datenverkehr haben laut Gehlen nicht nur zur Folge, dass die User freien Zugang zu Informationen erhalten, sondern verändern auch die „moralischen Implikationen des Abgebens, Weiterreichens und Beteiligens“. Dies treffe auch auf die Moralvorstellungen beim Umgang mit sogenannten „Raubkopien“ zu.

Vergesst das Recht auf Vergessenwerden

In seinem Artikel bei telemedicus.info schreibt Simon Möller über das vermeintliche Recht auf dauerhaftes Löschen personenbezogener Daten im Netz. Dabei thematisiert er nicht nur die Angst der Deutschen vor dem Internet, sondern erläutert auch, wie im Internet auch ohne gesetzliche Regelungen „Gras über Dinge wachsen“ könne. Des Weiteren warnt der Autor vor den Auswirkungen einer konsequenten Realisierung dieses Rechts – sie sei eine Bedrohung für die „gesamte Datenstruktur des freien Internets“.

“Die re:publica fühlt sich wie ein Festival an”

Im Interview mit netzwelt.de erörtert die Projektmanagerin des beliebten Medien-Events „re:publica“ Geraldine de Bastion, was diese Veranstaltung so besonders macht, welche thematischen Schwerpunkte für 2012 gesetzt sind und was sich hinter dem diesjährigen Motto „Action!“ verbirgt. Außerdem gibt sie Hintergrundinformationen rund um die Organisation der Veranstaltung.

Macht uns Facebook unglücklich?

Kilian Haller geht in seinem Artikel bei Süddeutsche.de auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie des Journal Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking ein. Diese untersucht den Zusammenhang zwischen der exzessiven Nutzung sozialer Netzwerke wie Facebook und die Zunahme von Depressionen, insbesondere bei jungen Mädchen und Frauen. Jedoch sei noch nicht belegt, dass ein Kausalzusammenhang bestehe.