Die „Wahlzentrale“ von MeinVZ zeigt Wirkung. Die Politikerprofile in dem Sozialen Netzwerk verzeichnen einen massiven Anstieg ihrer Unterstützerzahlen. Denn die Plattform bietet ihren Nutzern seit dem Launch ein zusätzliches Portal im Netzwerk, über das Kandidaten und Parteien der Europa- und Bundestagswahl direkt angesteuert werden können.

Gegenwärtig lassen sich etwa 120 solcher Edelprofile von Politikern und Parteien über die Wahlzentrale besuchen. Tendenz steigend. Diese Edelprofile bieten erweiterte Funktionen im Vergleich zu den Standardprofilen des Sozialen Netzwerks aus der Holtzbrink-Gruppe.

Vor dem Launch der Wahlzentrale erregten viele Politkerprofile zunächst kaum Aufmerksamkeit. Mit der zentralen und nahezu allgegenwärtigen Verlinkung stieg jedoch auch die Wahrnehmung der politischen Edelprofile durch die User rapide an. So konnten alle Parteienprofile ihre Unterstützerzahlen seit dem Start der Wahlzentrale um mehrere 100 Prozent steigern. Auch die Politikerprofile erfuhren massiven Zuwachs ihrer Supporterzahlen im dreistelligen Prozentbereich.

Gegenwärtig vereint die SPD etwa 8600 Unterstützer auf sich, dicht gefolgt von der CDU/CSU mit ca. 8300 Unterstützern. Etwa 7100 Nutzer des Netzwerks finden die FDP gut und auf Platz vier folgt Bündnis 90/Die Grünen mit 5800 Supportern. Als weitere politische Kraft behauptet sich Die Linke mit 4900 Unterstützern auf Platz 5.

Quantität vor Qualität

Die Qualität der Kommunikation auf den Pinnwänden der Parteien lässt oftmals noch zu wünschen übrig. Verschwörungstheoretiker verweisen auf globale elitäre Netzwerke, die CSU wird „gehitlert“, indem ein User ihr einen Hitlerkopf aus Schriftzeichen postet. Kommentare wie „pfui“ und „kotz“ sind an der Tagesordnung, die Linke wird als SED-Ableger bezeichnet und auch die SPD bleibt von unverhältnismäßiger Kritik nicht verschont: „Pseudo-Sozialisten“, die viel schlimmer seien als „Nazis und Kommis gemeinsam“, trifft wohl kaum den vom Willi-Brandt-Haus erwarteten Ton. Eine Nutzerin findet die Grünen „niedlich zum knuddeln“, ein anderer assoziert die FDP mit „Fehlt ständig im Parlament“.

Gleiches Diskussionsniveau gilt leider oft auch für die Profile der Politiker. Die Zahl der fundierten und themenorientierten Einträge ist überschaubar. Immerhin: Die Nutzer setzen sich mit dem Politikangebot auseinander, besuchen Profile und schauen Wahlwerbespots. Sie bekennen sich zu Parteien und diskutieren – wenn oft auch nur oberflächlich – über Inhalte. Auf Pinnwänden und in Gruppen sind Studiengebühren und Mindestlöhne Thema. Und Wahlwerbespots, die in der Wahlzentrale noch fehlen, werden ergänzend von Nutzern gepostet und bewertet.

Endspurt im Europawahlkampf

Aktuell präsentiert die Wahlzentrale die Spitzenkandidaten der Parteien zur Europawahl. Und die läuten die finale Phase des Europawahlkampfes ein. Martin Schulz, Spitzenkandidat der SPD, rief am Freitag seine Unterstützer zum Endspurt auf. Wenige Stunden später folgte ein ähnlicher Aufruf über das Profil der SPD. Es ist zu erwarten, dass andere Kandidaten und Parteien nachziehen werden. Mit Blick auf die gegenwärtig lediglich von 35 Prozent der Deutschen bekundete Wahlabsicht bei den Europawahlen ist so eine direkte Wählermobolisierung auch dringend notwendig.

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