Die Zahl täglich online befindlicher Amerikaner wächst. Seit 2000 stieg ihr Anteil um 27 % auf über 168 Millionen Menschen. Diese Zahlen zeigen die steigende Akzeptanz des Mediums, dass auch im Präsidentschaftswahlkampf an Relevanz gewonnen hat.

Internet ist ein „person-to-person“-Medium: E-Mailing erweist sich als erfolgreichste und populäre Internetaktivität, der häufig auch ausschlaggebende Grund für Nichtnutzer ist, „to come online“.

Über 110 Millionen Amerikaner benutzen aktiv E-Mail. Damit entwickelt sich das Internet zu einem Medium mit hoher Marktpenetrierung. Auch nähert sich das Sozialprofil aktiver Internetnutzer langsam dem Bevölkerungsdurchschnitt an. Es gilt jedoch noch immer, dass Internetbenutzer zumeist jung, hochgebildet und besserverdienend sind. Mittlerweile sind aber Frauen häufigere Internetnutzer als Männer (60%-40%).

  1. Die Nutzung des Internets steigt weiterhin an. In den letzten drei Jahren wuchs die Zahl der „Online-Amerikaner“ um 40 Millionen. Nach einer Studie des Pew-Instituts sind damit 63% der Erwachsenen im worldwide web. Die online befindlichen Amerikaner sind überwiegend wohlhabend und weiß. Bei gleicher Verteilung zwischen den Geschlechtern nutzen unterproportional Rentner das neue Medium.
  2. Die Nutzer gebrauchen regelmäßig E-Mail und besitzen die Möglichkeit von zuhause online zu gehen.
  3. Nahezu 1/5 der Amerikaner geben an, dass sie Internet für irgendeine Form von politischer Aktivität nutzen. Jedoch nur ein kleines Segment der Bevölkerung sind aktive Teilnehmer an Online-Politik.
  4. Unter den Amerikanern, die online gehen, um sich über Kampagnenneuigkeiten oder –aktivitäten zu informieren, dominiert die Suche nach vergleichenden Informationen über politische Positionen.
  5. Politisches „Blogging“ wächst in schnellen Zyklen und gewinnt an Popularität. Es entwickelt sich zu einem Standardelement in der Online-Strategie. Gerade unter dem Interesse für apolitisches „Chatting“ und Diskussionsforen scheint „Blogging“ weiteres Entwicklungspotential zu besitzen.
  6. Es ist ein rapider Anstieg von Instant Messaging (IM) zur direkten Kommunikation zu verzeichnen. 46% der online-befindlichen Amerikaner bekennen sich zum regelmäßigen Gebrauch von IM.
  7. Die politisch aktivsten „Online-Amerikaner“ (Online-Political Citizen) sind entgegen häufig geäußerter Vorurteile Meinungsführer mit starkem Einfluss auf ihre Familien und Freunde. Aus dieser Gruppe spendet ein wesentlich höherer Anteil Geld an politische Kampagnen als der Rest der Bevölkerung. Diese politischen Aktivisten geben dabei zum ersten Mal an Kampagnen, worin sich auch die steigende Tendenz der Amerikaner widerspiegelt, finanzielle Transaktionen online zu erledigen. Sie sind überwiegend männlich, gebildet, wohlhabend und Singles mit einer Affinität zur demokratischen Partei.
  8. 8. Die meisten Amerikaner vertrauen nicht den Webseiten politischer Parteien als Quelle für politische Information und Nachrichten.
  9. Ein ansteigender Anteil der Amerikaner nutzt Highspeed-Verbindungen, um sich im Internet zu bewegen.
  10. Als häufigste Grund für die Meidung von Webseiten nennen die Websurfer veraltete Inhalte und langsame Verbindungsgeschwindigkeiten.
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    zweiten Teil:

    Die Tür zur Kampagnenwelt – die Homepages der Kandidaten

Mario Voigt war Wahlkampfbeobachter der Konrad-Adenauer-Stiftung. Er arbeitet am Zentrum für Politische Kommunikation Jena und schreibt seine Doktorarbeit ueber den Präsidentschaftswahlkampf in den USA. Voigt ist Mitbegründer von www.poli-c.de .