Die Horst Schlämmer Partei (HSP) hat bei MeinVZ mehr Anhänger als Union und SPD zusammen und lässt selbst die Piraten hinter sich. Und obwohl der Kandidat aus Grevenbroich nicht real ins Kanzleramt einziehen kann, ist die Wahlkampfkampagne nicht weniger professionell als die der Bundestagsparteien.

HSP bei StudiVZ„Du kannst mich jetzt auch gruscheln“, begrüßt die Kunstfigur Horst Schlämmer die Besucher seines Profils im MeinVZ-Portal. Mit seiner persönlichen und direkten Art ist er in den großen Sozialen Netzwerken teilweise populärer als die realen Politiker.

Horst Schlämmer hat mehr Follower bei Twitter als alle anderen Parteivertreter und mehr Unterstützer als CDU/CSU und SPD bei MeinVZ zusammen. Und auch bei Facebook kann keine der etablierten Parteien der HSP annähernd das Wasser reichen. Allenfalls auf der Video-Plattform Youtube verzeichnet die HSP weniger Aufrufe ihres Kanals als beispielsweise die Kanäle SPD:vision und CDU.TV. Allerdings ist der Kanal auch erst seit dem 26. Juni offen.

„Horst Schlämmer -Isch kandidiere“: Der Name des neuen Kinofilms von Hape Kerkeling ist Programm im wahrsten Sinne des Wortes. Die Strategien des modernen Wahlkampfes aufgreifend, tourt Horst Schlämmer sowohl durch die sozialen Netzwerke im Internet als auch live und vor Ort durch Deutschland. Die ersten Stationen der Wahlkampf- bzw. Werbetour waren im Juli das Kanzleramt in Berlin und (natürlich) Grevenbroich, der Heimatort des außergewöhnlichen Kanzlerkandidaten.

Populärer als viele Vertreter der realen Politikbühne ist er schon jetzt: Laut einer Forsa-Umfrage würden 18 Prozent der Befragten tatsächlich die HSP wählen. Das muss die Bundestagsparteien jedoch nicht schrecken, denn die HSP wird am 27. September auf keinem Wahlzettel zu finden sein. Aber eine bemerkenswert medienwirksame Kanzlerkandidatur ist der Kunstfigur Horst Schlämmer allemal gelungen.

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