Ein neues Feedback-Programm soll die Vernetzung der US-Bürger mit ihren Ministerien verbessern. Grundlage für diesen Schritt in Richtung E-Partizipation ist das Transparency and Open Government Memorandum, das US-Präsident Obama an seinem ersten offiziellen Tag im Amt im Januar 2009 aufsetzte.

Der Zeitplan ist knapp. Bis zum 7. April müssen die US-amerikanischen Behörden jeweils ein eigenes Konzept vorlegen, das beschreibt, wie sie die Anforderungen der Gov2.0-Open Government Directive erfüllen wollen. Im November 2009 war bereits der Auftrag an die US-Bundesbehörden ergangen, sich binnen 120 Tagen eine individuelle Strategie für die Internetkommunikation zu überlegen. Präsident Obama will mit der Direktive Transparenz, Partizipation und Zusammenarbeit im Dschungel des amerikanischen Behördensystems durchsetzen.

Schnittstelle zwischen Bürger und Behörde

Hilfe bekommen die Behörden nun von einem neuen Programm, das ein öffentliches Online-Feedback ermöglicht. Wie CNet News meldete, soll das neue Service-Programm der Firma Ideascale Anfragen von Bürgern an die zuständige Behörde erleichtern und auch ein Ranking der eingereichten  Vorschläge erlauben.

Digitale Werkzeuge wie das Online-Public-Feedback-Tool „bringen die Teilhabe wieder zurück zur Demokratie“ kommentiert auch Eric Schonfeld in seinem Artikel Can Open Government Be Gamed? am 30. Juni 2009 auf TechCrunch.

Die Open Government Initiative des Weißen Hauses schreibt dazu: „Innerhalb von 60 Tagen soll jede Bundesbehörde eine Open Government Webseite erstellen die unter einer gemeinsamen Adresse abgelegt werden, um dort eine Schnittstelle zu bilden zwischen den behördlichen Vorgängen und der Open Government Directive. Dabei soll jede Seite den Bürgern die Möglichkeit bieten, die Qualität von veröffentlichten Informationen zu bewerten. Jede Behörde ist verpflichtet, auf die Vorschläge seitens der Öffentlichkeit zu reagieren, die sie auf ihrer Open Government Homepage erhalten.“

Weil das Programm für alle Behörden dasselbe ist, müssen sich die Bürger nicht jedesmal neu orientieren. Vorschläge, Kritik und Anfragen sollen, so der Plan, schnell und unkompliziert eingebracht werden können. Das Tool wird allen Dienststellen kostenlos zur Verfügung gestellt, die Anwendung wird am 6. Februar auf den Seiten aller beteiligten Behörden  gestartet.

Vom Tweet zum Tool

Bereits im US-Wahlkampf 2008 hatten Obama und seine Anhänger auf Vernetzung und Kommunikation via Twitter, Facebook und Co, gesetzt. Und was für die Demokraten als  Marketing- und Wahlkampf -Gadget so gut funktionierte, soll nun auch im täglichen Regierungskampf nützlich sein: die Bürger dauerhaft an politische Themen binden und ihr Engagement sowie die Vernetzung mit den Ministerien fördern.