Wie gut schneidet die Berliner SPD in den Kategorien Nutzerfreundlichkeit und Design, Service sowie Soziale Medien und Beteiligungsmöglichkeiten im Online-Wahlkampf 2011 ab?

Screenshot SPD

Screenshot der Seite www.spd-berlin.de

Die Berliner SPD, mit dem Spitzenkandidaten und amtierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, erreicht in unserem Online-Wahlkampf-Test einen Platz im Mittelfeld. Die Regierungspartei im Berliner Abgeordnetenhaus beschäftigt für die Online-Kampagne drei feste Mitarbeiter und mehrere freiwillige Helfer. Sie setzt bei ihrem Internetauftritt auf recht klare Strukturen. Das Konzept basiert auf teilweise sehr guten Ansätzen, zeigt aber in einigen Bereichen noch zu große Lücken auf.

SPDAuf www.spd-berlin.de gelangt man zu einem optisch sehr ansprechend gestalteten übergeordneten Portal. In der Mitte finden sich drei große Buttons, einer führt direkt zur Seite von Klaus Wowereit, der zweite bringt den User zur Wahlkampfseite und der letzte verlinkt auf die Seite des Landesverbandes der SPD Berlin. Im Hintergrund erscheint ein interaktiver Panoramablick von Berlins Mitte. Außerdem befinden sich Kontaktdaten, Social Media – Verknüpfungen, Newsletter und eine Zeile mit aktuellen Neuigkeiten auf dem Startportal. Die Unterseiten werden zunächst teilweise in dieser Form weitergeführt, bevor sich das Design der Seite später ändert. Neben diesem verwirrenden Sprung zwischen verschiedenen Designs, die jedoch beide sehr übersichtlich sind, hat die SPD-Seite ein anderes Problem: Die Website www.spd-berlin.de braucht sehr lange, um vollständig zu laden. Vor allem für Nutzer mit langsameren Internetverbindungen oder älterer Technik kann dies zu einem großen Problem werden. Dadurch verloren die Sozialdemokraten wichtige Punkte in unserer ersten Testkategorie bei den ersten fünf Fragestellungen.

Die letzten beiden Fragen im Bereich Nutzerfreundlichkeit und Design befassten sich mit der Nutzerführung und der Barrierefreiheit der Seite. Bei der Nutzerführung gab es Abzüge, da der Button, um zum Ausgangspunkt der Seite zu gelangen, zu klein ist. Zudem ist die Benennung einiger Felder auf der Startseite verwirrend. Außerdem gibt es keinen direkten Link von der Seite des Landesverbandes zurück zum Startportal. Dies ist eine vergleichsweise eher durchschnittliche Leistung. Bei der Barrierefreiheit konnte die SPD jedoch punkten. So gibt es ein Wahlprogramm in leichter Sprache und sieben Sprachversionen. Die Sozialdemokraten können zudem durch einen stellenweise eingebauten Button, mit dem man die Schriftgröße verändern kann, punkten. Auf der Seite des Landesverbandes gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, sich Kurzinformationen in verschiedenen Sprachen herunterzuladen. Wie bei allen anderen Parteien ist eine Navigation mit der Tabulatortaste möglich und die Seite ist für Menschen mit Farbsehschwächen gut lesbar.

Ein volle Punktzahl gab es für den Service der SPD. Schnell und informativ wurden unsere Fragen sowohl via E-Mail als auch über Twitter beantwortet.

Im Bereich Interaktivität und Beteiligungsmöglichkeiten zeigte die Partei sich leider wieder eher mittelmäßig. Ihre Auftritte bei Facebook, Twitter und YouTube sind sehr vorbildlich. Leider gab es keinen zusätzlichen Wahlkampf-Blog wie bei anderen Parteien. Vor allem bei der Frage, inwiefern Bürger sich aktiv beteiligen können, verlor die Partei des Bürgermeisters Wowereit wichtige Punkte. Anstatt für Bürger Möglichkeiten und Anreize zu schaffen, sich einzubringen, können diese lediglich selbst Plakate im SPD-Stil gestalten und Fotos von Veranstaltungen in einer Foto-Community teilen. Andere Parteien wagten an dieser Stelle mehr Transparenz, Offenheit und Willen zum Diskurs. Drei Zusatzpunkte vergaben wir für die Nutzung interaktiver Elemente im Design der Seite und für die ausführliche und informative Beantwortung von Wahlprüfsteinen.

Unser Fazit der SPD-Seite ist daher: Der Service ist sehr gut, die Bereiche Nutzerfreundlichkeit und Beteiligungsmöglichkeiten sind leider nur befriedigend. Hier hab es zwar durchaus gute Ansätze, es mangelte aber oft an deren Ausführung. Die Sozialdemokraten landen daher auf einem Platz im Mittelfeld, zusammen mit Piratenpartei, CDU und Linke.

Hinweis: Kommentare bitte beim Hauptartikel "Grüne punkten online" posten!

Hier geht es zu den Auswertungen mit ausführlichen Begründungen:

  • Gesamtergebnis
  • Einzelauswertung der Parteien:

  • Die Linke
  • CDU
  • Bündnis 90/Die Grünen
  • FDP
  • Piratenpartei
  • Einzelauswertung der Kategorien:

  • Nutzerfreundlichkeit und Design
  • Service
  • Soziale Medien und Beteiligungsmöglichkeiten
  • Kriterien