Was bei der Präsidentschaftswahl höchst effektiv funktionierte, setzt US-Präsident Barack Obama jetzt für den innenpolitischen Kampf um die Gesundheitsreform ein: Seine digitale Politikmaschinerie, angeführt vom mächtigen Kampagnenapparat "Organizing for America".

Mobilisierung über die Wahlen hinaus

Landesweit veranstaltet Obama lokale Events, um für sein Reformprojekt zu werben"Organizing for America" ist die Nachfolgeorganisation von Obamas erfolgreicher Wahlkampfzentrale. Das Obama-Team versucht jetzt über die Verzahnung von digitaler und analoger Kommunikation, die öffentliche Meinung zugunsten einer umfassenden Reform des amerikanischen Gesundheitswesens zu bewegen. Keine leichte Aufgabe, kämpfen die US-Demokraten schon seit vielen Jahrzehnten erfolglos gegen den hartnäckigen Widerstand der Konservativen.

Sprunghafter Anstieg

Das Obama-Team mobilisiert jetzt mit den digitalen Organisationswerkzeugen, die bereits zur Wahl Millionen von Amerikaner als Obama-Unterstützer aktivierten. So berichtet der US-Blog TechPresident von einem sprunghaften Anstieg der über das Internet organisierten lokalen Kampagnenveranstaltungen zur Gesundheitsreform. Die insgesamt über 700 „Health Care Canvasses“ konzentrieren sich vor allem in Staaten mit schwankenden Mehrheitsverhältnissen wie Ohio oder Florida.

Werbung auf allen Kanälen

Die Veranstaltungen werden durch eine umfangreiche Medienoffensive Obamas flankiert – für die Reform geworben wird sowohl auf offiziellen Regierungsseiten als auch via Twitter und Facebook. Bei „Organizing for America“, das vor allem als Organisationsplattform fungiert, rekrutiert und koordiniert Obama Freiwillige. Gleichzeitig können betroffene Amerikaner ihre Unterstützung bekunden.

Um wirklich jeden Amerikaner zu erreichen, nutzt Obama den im Wahlkampf bewährten Mix aus alten und neuen Medien. Ein in acht Bundesstaaten ausgestrahlter TV-Spot richtet sich insbesondere an die Skeptiker des Reformvorhabens – vor allem in den eigenen Reihen.