Nachdem sich Präsidentschaftsanwärter John Kerry am vergangenen Super Tuesday gegen seine demokratischen Konkurrenten durchsetzen konnte, und sein letzter ernsthafter Konkurrent John Edwards das Rennen aufgab, kann er jetzt gelassen die Vorwahlen am 9. März abwarten: gewählt wird in den vier großen Staaten Florida, Louisiana, Mississippi und Texas. Der Fokus dürfte schon der Wahlkampf gegen Bush sein. Bushs Wahlkampfhelfer starteten “die bisher teuerste Fernsehwerbekampagne in der Geschichte des amerikanisches Wahlkampfs. Bis zu 100 Millionen Dollar wollen Bushs Spindoktoren bis zum Sommer ausgeben, die ersten vier Spots sind seit gestern on air”, schreibt unserer Autor Peter Bihr aus Washington.

Und der für uns exklusiv bloggende USA-Experte Prof. Filzmaier orakelt: “Was ich wirklich wissen möchte, könnte ich in die Zukunft schauen: Wer wird die Bilder von George Bush auf einem Flugzeugträger unmittelbar vor dem Irak-Krieg in TV-Werbespots zeigen?”

Der Wahlkampf zwischen Kerry und Bush werde sehr persönlich und eine Schlammschlacht. Bush sei schlagbar, aber noch sei es zu früh, ihn abzuschreiben, sagte USA-Korrespondent Tom Buhrow im tacheles.02 Chat am 3.3. Die Schlacht werde in einigen “Swing”-Staaten geschlagen, hauptsächlich im Mittelwesten. Dort werden die Strategen beider Seiten konzentriert ihr Geld ausgeben und die Wähler bearbeiten, berichtet Buhrow.

Die weiteren Vorwahlen haben für Kerry zwei Hauptziele: “Partei hinter sich einigen und natürlich: Geld sammeln, die Kriegskasse von Kerry ist leer. Bush hat dagegen über 100 Millionen Dollar”, sagt Buhrow. Für Kerry wird es wichtig sein, weiter in den Schlagzeilen zu bleiben.

“Als Clinton 1996 um die Wiederwahl kämpfte, da hatte er viel Geld in der Kasse und er hat es so eingesetzt: Er hat gegen Bob Dole noch vor den Parteitagen sehr viel Geld für Werbung ausgegeben und damit zwei Dinge erreicht: Erstens – er hat die Themen gesetzt. Zweitens – er hat Dole definiert, ihm ein negatives gleich altes Image verpasst, bevor der selbst eine Chance hatte, sich den Wählern vorzustellen. Das wollen die Bush Leute jetzt auch so machen. Also Themen setzten und Kerry ein Image verpassen, bevor der selbst sich vorstellen kann. Deshalb – siehe oben: Geld sammeln, Geld sammeln, Geld sammeln, dass ist für Kerry jetzt Priorität Nr. eins”, sagt Buhrow.