Welche Person sich hinter einer Website verbirgt, kann momentan jeder leicht herausfinden — eine simple Abfrage in einer gängigen Whois-Datenbank genügt, schon erscheint die vollständige Anschrift des Domain-Besitzers auf dem Bildschirm. Diese Möglichkeit ist besonders Datenschützern ein Dorn im Auge, denn so können beispielsweise auch Stalker die Kontaktdaten betroffener Personen via Whois-Abfragen ermitteln.

Nach vielen Debatten um die Zukunft dieser Whois-Datenbanken stellte gestern das für generische Top Level Domains zuständige ICANN-Gremium GNSO dem ICANN-Vorstand zwei neue Konzepte vor. Wie Heise berichtet, stellte der GNSO-Rat im ersten Konzept einen datenschutzfreundlichen "Operational Point of Contact" (OPoC) vor, kurz: die Nutzerdaten. So sollen nur noch Name und Staatsangehörigkeit des Domain-Besitzers für die Öffentlichkeit sichtbar sein. Doch die Marken- und Rechteinhaber der ICANN lehnen diesen Plan ab. Sie befürworten den zweiten Vorschlag: Das aktuelle System soll mithilfe einer Sonderregelung erweitert werden. Auf dieser Basis könnten Domaininhaber die Geheimhaltung ihrer Daten einfordern.

Wer letztendlich in den "Genuss des Datenschutzprivilegs" (Heise) kommen kann, bleibt weiterhin unklar. In anderen Worten: Bis die Rahmenbedingungen geklärt sind, kann es noch eine Weile dauern. Wer sich in die Diskussion einbringen will, kann seine Meinung noch bis zum 15. Januar 2007 hier kundtun.