Kritiker des geplanten kanadischen Urheberrechtsgesetz kämpfen an allen möglichen Fronten des Web 2.0 – dem sozialen Netzwerk Facebook, der Videoplattform YouTube und Online Enzyklopädien- so genannten Wikis. Ihr Vorwurf: der Gesetzesentwurf sei eine Adaption des umstrittenen amerikanischen Digital Millennium Copyright Act (DMCA), wie der kanadische Sender CTV berichtet.

Der Hauptkritikpunkt ist, dass dem Gesetzesentwurf zufolge das Umgehen digitaler Kopierschutzsysteme illegal wird. Somit wäre beispielsweise das Überspielen von kopiergeschützten CDs auf den MP3-Player verboten. Genau dies abwenden will der Anführer des Protestes, Michael Geist, Professor für E-Commerce und Internetrecht an der Universität in Ottawa.


YouTube: Flop

Geist rief einen Wettbewerb auf der Videoplattform YouTube ins Leben, bei dem die Gegner des Gesetzes per Video ihre Kritikpunkte anbringen sollen. Der Sieger soll am 15. September gekürt werden, während gleichzeitig das Parlament über das Gesetz berät. Bisher sind allerdings lediglich acht Videobeiträge bei YouTube auffindbar.


Facebook: Top

Anders steht es mit der von Geist gegründeten Facebook-Gruppe "Fair Copyright in Kanada", die mittlerweile 90 000 Mitglieder zählt. Aufgrund der Größe bildeten sich Stadt-Untergruppen, die teilweise eigene Wikis angelegt haben. Der Online-Protest verlagert sich indes auch auf die Straße, denn die Demonstranten organisieren über ihre Blogs gemeinsame Kundgebungen.