RoG_FotorReporter ohne Grenzen veröffentlichte heute seine Jahresbilanz der Pressefreiheit 2015. Danach sind weltweit derzeit 54 Journalisten entführt und 153 Journalisten in Haft. Es handelt sich dabei um einen deutlichen Anstieg von Entführungen um 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahresbericht.

Wie schon in der Jahresbilanz 2014 liegt der Schwerpunkt von Sanktionen gegen Journalisten in den Bürgerkriegsländern Syrien, Jemen, Irak und Libyen. In Syrien wurden 26, im Jemen 13 und im Irak 10 Journalisten entführt. In diesen Regionen nutzen fundamentalistische Gruppen die destabilisierte Lage zur Implementierung ihrer Vormachtstellung. Das zeigt ein Blick auf die einzelnen Fälle: der Islamische Staat ist für 18 Entführungen, die Huthi-Rebellen im Jemen für neun und die Al-Nusra-Front in Syrien vier Fälle verantwortlich. Von Entführungen betroffen sind insbesondere einheimische Journalisten.

Im Vergleich dazu ist die Zahl von inhaftierten Journalisten von 178 auf 153 leicht gesunken. Die Inhaftierung von Journalisten ist in China, Ägypten, Iran und vor allem der Türkei gängige Praxis. In China befinden sich derzeit 23 Menschen in Haft, dem folgen Ägypten mit 22 und der Iran mit 18 Journalisten. Auch die Zahl der inhaftierten Bürgerjournalisten, die z. b. mittels Sozialer Medien berichten, ist von 178 auf 161 gesunken.

Die Jahresbilanz der Reporter ohne Grenzen dokumentierte erstmals die Zahl von acht verschwundener Journalisten. Deren Schicksal ist auch weiterhin ungewiss.

Bild: NapInterruptedCC BY-SA 2.0

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