Stiftung “Digitale Chancen” und die “Aktion Mensch” verleihen den Internetpreis ”
BIENE-Award” zur Förderung barrierefreien Webdesigns. Die Polizei Nordrhein-Westfalens gewinnt den Preis in Gold.

Am Mittwoch, den 3.Dezember, wurden im Museum für Kommunikation in Berlin-Mitte die Gewinner des BIENE-AWARDS 2003 bekannt gegeben. In fünf unterschiedlichen Kategorien gab es Bronze, Silber oder Gold zu gewinnen. Moderiert wurde die Veranstaltung von VIVA-Moderatorin Milka Loff-Fernandes.

Von über 170 Bewerbern konnte jedoch einzig die Polizei Nordrhein-Westfalens eine „goldene BIENE“ in der Kategorie „eGovernment“ gewinnen. Während in der Kategorie eCommerce nicht ein einziger Preis vergeben werden konnte, war es in der Kategorie Medien immerhin eine BIENE in Bronze für „
BIZEPS“, Zentrum für Selbstbestimmtes Leben in Wien. Da nur fünf der eingesendeten Wettbewerbsbeiträge aus der Medienbranche kamen, sei dies besonders peinlich für die Branche, meinte Jurymitglied Barbara Hamm, Chefredakteurin des Sterns. Auch in der Kategorie Kultur und Gesellschaft wurde nur die Bronzemedaille an die „
Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ vergeben. Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Karl Hermann Haack, erhält den Preis in Bronze in der Kategorie eGovernment für die Seite
www.sgb-ix-umsetzen.de.

Barrierefreies Internet

Der Wettbewerb „BIENE“ versteht sich ganz im Sinne der „Aktion Mensch“, die mit der Aufgabe des alten Namens „Aktion Sorgenkind“ zum Ausdruck bringen will, dass nicht mehr die Behinderung, sondern der Mensch fortan im Mittelpunkt ihrer Aktionen steht. Denn 80 Prozent der Menschen mit Behinderung nutzen das Internet. 55 Prozent dieser User kritisieren allerdings, dass es auch nach Inkrafttreten des Gleichstellungsgesetzes noch immer zu viele Barrieren für Behinderte gibt.

Hinter dem holprigen Namen „
Barrierefreies
Internet
eröffnet
neue
Einsichten“ verbirgt sich die Idee, den Betreibern von Websites zu zeigen, dass behindertengerecht gestaltete Internetauftritte für User zum Vorteil sind. Eine klare Struktur, sprachlich exakt formulierte Inhalte und vor allem die möglichst strikte Trennung von Inhalt und Design sind nicht nur für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen von Vorteil, sondern können unter anderem auch helfen, Kosten einzusparen. „Die Vorteile liegen auf der Hand: kurze Ladezeiten, eine übersichtliche Navigation, ansprechendes Layout und Informationen griffbereit auf einen Klick. Weniger Schnickschnack auf den Seiten bedeutet auch weniger benötigter Speicherplatz und somit mittelfristig eine Senkung der Kosten”, hieß es im Grußwort von Karl Hermann Haack, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen.

An dem Wettbewerb konnten Betreiber und Gestalter deutschsprachiger Internetangebote teilnehmen. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg, gab es doch kaum etwas zu gewinnen. Nur Betreiber von nicht kommerziellen Webistes wie Vereinen oder Selbsthilfegruppen mit Angeboten von öffentlichem Interesse konnten einen Förderpreis von bis zu 2.500 Euro gewinnen.

Gewinner der fünf Kategorien:

eCommerce: Kein Gewinner

eGovernment:

1. Platz Polizei Nordrhein-Westfalen
2. Platz Versorgungsamt Heidelberg und

Bremische Bürgerschaft
3. Platz SGB IX umsetzen

Kultur und Gesellschaft

1. Platz Kein Gewinner
2. Platz Kein Gewinner
3. Platz Initiative neue Soziale Marktwirtschaft

Wissenschaft und Forschung:

1. Platz Kein Gewinner
2. Platz Studiengang Molekulare Biotechnologie der TU Dresden
3. Platz Schülerportal der Fachhochschule Frankfurt am Main

Medien

1. Platz Kein Gewinner
2. Platz Kein Gewinner
3. Platz BIZEPS-Zentrum für Selbstbestimmtes Leben in Wien

Sonderpreise für herrausragende und innovative Lösungen, die spezifische Bedürfniss einzelner Nutzergruppen berücksichtigen, gingen an

1. Platz Lebenshilfe angesagt
2. Platz Gebärdensprach-Web-TV Focus 5 aus Zürich
3. Platz Webpublikation einer Diplomarbeit zur
Zielvereinbarungen nach § 5 des Bundesgleichstellungsgesetzes
Erschienen am 04.12.2003