"Den Standard setzen – oder
wenigstens den Markt beherrschen". Ein elektronischer Dialog zwischen Joachim Bader und Christoph Bieber




Joachim Bader

Joachim Bader

Die "Ökonomie der Informationsgesellschaft" ist längst nicht mehr nur ein virtuelles Gespenst,
das sich in überzogenen Prognosen zu Umsatzentwicklung und Beschäftigtenzahlen oder
astronomischen Börsenkursen widerspiegelt. Der Handel mit Informationen, die Bereitstellung
von Online-Dienstleistungen, die Abwicklungen geschäftlicher Transaktionen oder auch die
Produktion, Distribution und Wartung der erforderlichen Hard- und Software haben sich längst
als ein – noch vergleichsweise kleiner, dafür aber feiner – Faktor in den Volkswirtschaften
postindustrieller Gesellschaften etabliert.
Doch mit den abstrakten Berichten über den
Anstieg der Aus- und Neugründungen innovativer Unternehmungen, den Konzentrationsprozessen im
globalen Informations- und Telekommunikationssektor, der wachsenden Zahl strategischer Allianzen
kleiner und großer Akteure quer zu den unterschiedlichen Wertschöpfungsketten des vernetzten
Marktplatzes verändert sich auch die je persönliche Arbeitssituation.
Nach der
flächendeckenden Computerisierung und Vernetzung der Arbeitsplätze in den vergangenen
Jahrzehnten schwappt nun die große Infoflutwelle über die Schreibtische und leitet die
nächste Phase der "Informatisierung" von Arbeit ein.

Nahezu branchenunabhängig ziehen
massive Veränderungen der individuellen Arbeitswelten herauf, die eine räumliche und
zeitliche Umorganisation von Arbeit zur Folge haben. Am deutlichsten spürbar sind diese
Entwicklungen im Auge des Informationssturmes, bei den noch jungen und meist vergleichsweise
kleinen Unternehmen der "New Media"-Branche selbst.