Der Kand-O-Mat zu den US-Vorwahlen sieht die Demokraten weit vor den Republikanern. Internetnutzer waren  aufgerufen, verschiedene Kandidaten im Vorwahlkampf großer und kleiner Parteien zu bewerten. Da lediglich das Foto zu sehen war, war die Einschätzung von „charmant“ bis „frappant“ eine höchst subjektive.

 

Barack Obama hat mit beachtlichem Vorsprung die Abstimmung des Kand-O-Maten zur US-Wahl für sich entschieden. Auf einer Skala von 1 („frappant“) bis 10 („charmant“) erreichte der demokratische Kandidat einen Durchschnittswert von 7,4 bei über 500 Stimmen. Damit verwies er Hillary Clinton auf den zweiten Platz. Ihre durchschnittliche Bewertung lag mit 5,8 volle 1,5 Punkte hinter dem Senator aus Illinois.

Beim Kand-O-Maten wird im Gegensatz zum richtigen Leben rein nach Äußerlichkeiten entschieden. Der User bekommt lediglich ein Foto des Bewerbers zu sehen, bevor er seine Einschätzung abgibt. Erst dann erhält er weitere Informationen wie Namen, Parteizugehörigkeit, Alter und Wahlspruch.

Dreifachsieg für blau

Dabei haben gleich drei demokratische Vorwahlkämpfer das Rennen unter sich ausgemacht. Nach Obama und Clinton erreichte John Edwards den dritten Platz. Während sich hier die parteiinterne Reihenfolge mit der im tatsächlichen Vorwahlkampf deckt, hätten die Republikaner besser Mitt Romney aufstellen sollen, um die User des Kand-O-Maten für sich zu gewinnen. Als bester seiner Partei wurde dieser nämlich Vierter, während John McCain abgeschlagen auf den siebten Platz landete, noch hinter dem recht unbekannten Demokraten Mike Gravel und dem streng religiösen Republikaner Mike Huckabee.

Außenseiter bleiben Außenseiter

Wie im echten US-Wahlkampf hatten auch im Kand-O-Maten die Vertreter kleiner Parteien keine Chance. Der Grüne Ralph Nader wurde als bester „Third Party Candidate“ Neunter. Damit rangiert er  aber immer noch ganze vier Plätze vor Rudy Giuliani, dem ehemaligen Bürgermeister von New York und Erfinder der Zero Tolerance-Strategie. Daniel J. Imperato von der Libertarian Party hatte als 15. ganz offensichtlich darunter zu leiden, dass die User seinen fulminanten Familiennamen erst nach der Abstimmung mitgeteilt bekamen.

Der heimliche Favorit der politik-digital-Redaktion, Jonathon „The Impaler“ Sharkey von der prosantanistischen „Vampir-, Hexen- und Heidenpartei“, belegte einen enttäuschenden 16. Platz. Dabei hatte sich der „Aufspießer“, der im normalen Leben unter dem Namen Rocky „Hurricane“ Flash den Wrestlingsport professionell betreibt, nicht lumpen lassen und sich für das Wahlkampffoto mit viel Pathos vor eine wehende Amerikafahne geworfen.

Die rote Laterne ging wiederum an einen Republikaner. Der 66-jährige Schauspieler Fred Thompson wurde mit einem Durchschnittswert von 3,14 Punkten auf den 19. Platz gewählt. Damit rangierte er sogar noch hinter dem Sozialisten Brian Moore. Allerdings hat dieser im Gegensatz zu Thompson auch noch echte Siegeschancen, denn er wurde von seiner Socialist Party USA als einziger Kandidat tatsächlich zum Präsidentschaftsbewerber bestimmt.