Moderator: Lieber Herr Hutter, im Namen von BOL und politik-digital moechten wir
Sie ganz herzlich zu diesem Autoren Chat begrüßen… Wir freuen uns auf
eine spannende Chat Stunde mit Ihnen. Jetzt geht es los!
bangemann: Herr Hutter, wie sind Sie auf die Idee für dieses Buch gekommen?
Hutter: Hallo, guten Tag, da bin ich. Also mit dem Buch das ist so eine Sache.
Wenn man viel in Europa unterwegs ist mit Projekten zum Umweltschutz,
dann sieht man schnell, daß da so manches faul ist und Millionen und
Milliarden von Steuergeldern verdummt werden. Der Dumme dabei: die
Steuerzahler , die Natur und unsere Umwelt
popster: Was machen Sie beruflich?
Hutter: Ja, hauptberuflich leite ich die Umweltakademie des Landes
Badenj-Württemberg. Dabei geht es um die gesellschaftliche Etablierung
ökologischer Themen, wir machen im Jahr so etwa 200 Kongresse, Seminar
usw. Ehrenamtlich bin ich Präsident der Umweltstiftung Euronatur
DerVogel: gibt es ueberhaupt eine Loesung zum Problem der Verschwendung?
Hutter: Wir Autoren von Bananen für Brüssel meinen: ganz klar gibt es da
Lösungen. Und zwar: bessere Kontrollen dessen was die EU Kommission in
Brüssel so macht. D.H. mehr Kompetenz für das Europ. Parlament, Mehr
Kompetenz für den Europäisöchen Rechnungshof der schon manches
aufgedeckt hat und dann natürlich Bürgerinnen und Bürger die sich
ernsthafter für europäische Politik interessieren sollten, sonst wird
das was so abgeht noch teuerer. Und dann brauchen wir auch eine
stärkere Kontrolle in den einzelnen Mitgliedsstaaten. Im Moment sieht
es so aus, daß von 6 überprüften Kläranlagen in Italien, Portugal und
Belgien 4 überhaupt nicht funktonieren. Das sind totale
Milliardengräber, alles mit unseren Steuergeldern
akf: herr hutter, glauben sie das die neue kommission un der eue präsidnet aufräumt mit korruption und vetternwirtschaft?
IJung: Guten Tag
Hutter: Das hoffe ich schwer. Aber es tut sich immer nur dann konkret etwas
wenn auch entsprechender Druck von aussen kommt. Also , jeder kann
Forderungen nach Brüssel stellen und seine Meinung kundtun. In Bananen
für Brüssel haben wir einige Seiten wo man für die größten "Sauereien"
Bananen verteilen kann um den eigenen Unmut kundzutun.
akf: wer verschwendet mehr geld, Brüssel oder washington, gibt es da gemeinsamkeiten?
Hutter: Das ist m.E. kaum vergleichbar. Brüssel liegt uns näher und als
Mitgliedsstaat der EU zahlen wir rund ein Drittel vom gesamten EU
-Haushalt ein. Da haben wir mehr Einfluß als in den USA.
Moderator: aber Sie werden doch sicher auch Erfahrungen mit den USA gemacht haben, oder?
Hutter: Ja klar, wir arbeiten bei Euronatur eng mit amerikanischen
Organisationen zusammen. Das Problem in den USA ist, daß dort das
Umweltbewußtsein und die international notwendige Vorbildfunktion nicht
genug ausgeprägt ist. So hat die USA ja auf den bisherigen
Weltklima-gipfeln durchgreifende Lösungen zur CO2 – Reduktion
verhindert. Das ist eine unmögliche Situation und politisch nicht
hinnehmbar. Da müßte etwa die EU Druck machen zusammen mit den 3.
Welt-Ländern. Wenn aber unser Bundeskanzler Schröder in der EU versucht
vernünftige Lösungen etwa zu Rücknahmeverpflichtungen von Altautos zu
torpedieren, dann habe ich hier nicht allzu viel Hoffnung
Moderator: Zu der Fragen davor:
IJung: wie sieht denn dieser Einfluß deutschlands genau aus?
Hutter: Da gibt es verschiedene Ebenen die meines Erachtens gegangen werden
müssen. Ein halbes Jahr hatte Deutsc hland jetzt die Präsidentschaft im
EU-Rat. Viele Chancen wurden da leider nicht genutzt. Andererseits hat
es ein Auto produzierendes Land wie Deutschland auch schwerer wie etwa
Griechenland wo solche Fragen leichter angegangen werden können weil
die dortige Wirtschaft nicht davon abhängig ist. Zum andern müssen wir
als EU Mitgliedsland fordern daß die EU AUsgaben im Hinblick auf ihre
Umweltverträglichkeit und im Hinblick auf ihre Sozialverträglichekit
viel stärker und vor allem bevor das geld ausgegeben wird, überpüft
wird. Hier machen wir zu wenig. Ein anderer Bereich ist der
Agrarsektor: der BSE Skandal, der Belgische Hühnerfleischskandal, das
sind alles hausgemachte Probleme die wir Steuerzahler bezahlen. Den
‘Einlfuss hätte als jede Verbraucherin , jeder Verbraucher5 wenn er
bewußter Einkauft und höhere Preise für Lebensmittel hinnimmt.
Zusätzlich muß die Politik gezwungen werden, auf Klasse statt auf Masse
zu setzten. Also es gib t genügend Felder, Einfluss auszuüben.
Carlo: Wissen Sie eigentlich wieviel man so in Bruessel verdient bzw. wer die Topverdiener sind?
Hutter: Das ist ziemlich bekannt was in Brüssel verdient wird. Ein Leitender
Beamter hat – im Vergleich zu Deutschland – etwa 35 – 40 % mehr Geahlt
und Aufwandsentschädigung usw. Hinzu kommt die Möglichkeit steuerfreu
einzukau7fe
EU_parlament: Wieviel Geld kostet uns denn HErr Prodi?
Hutter: n, aber im Vergleich zur Wirtschaft verdienen die Leute wirklich nicht
allzu viel . Das war noch zur vorherigen Frage. Jetzt zu der neuen: das
kann ich wirklich nicht genau beziffern. die frage ist jedoch so gut,
daß ich gleich nach dem Chat zusammen mit unseren Euronatur Leuten
beginnen werde dies zu recherchieren.
IJung: Was muss geschehen um speziell die Unregelmäßigkeiten in den Mitgliedsländern, wo die meisten Fälle auftreten, einzudämmen?
Hutter: Hier brauchen wir augeklärte Bürger a.lso eine breite Umweltbildung,
Kompetenzen der nationalen Rechnungshöfe, Budgetkontrollen und vor
allem Zweckmäßigkeitsprüfungen der einzelnen Vorhaben. An der
Portug./span. Grenze soll jetzt etwa in einem geschützten Gebiet mit
Milliardenaufwand ein Staudamm gebaut werden, von dem man jetzt schon
weiß daß er in einigen Jahren aufsedimentiert sein wird.
antigone: Anscheinend halten Sie nicht viel von der momentanen Umweltpolitik
Schröders & Co. Wie stehen Sie zu Trittin, fordern Sie auch seinen
Rücktritt?
Hutter: Von Schröder bin ich deshalb enttäuscht weil er mit einer Konzeption
für eine sozial, ökologische Politik angetreten ist und jetzt nichts
mehr davon wissen will. Das ist schon Wählertäuschung. Herr Trittin
interessiert sich leider nur für drei Dinge: Atom, Atom, Atom, viel
anderes bleibt auf der Strecke, es gibt kein Geld für internationale
Umweltprojekte weil man andere Prioritäten setzt. Wenn H. Trittin alle
Leute vergrault, schadet dies der Umweltbewegung weil sie keine
Akzeptanz mehr bekommt und die Leute weghören,.
Gerold: Hallo Herr Hutter, wieviele Millionen werden denn taeglich ‘vergdeudet’?
Hutter: Das vemag natürlich kein Mensch genau zu beziffern. Wenn man aber
bedenkt, daß im letzten Jahr ein einziger landw. Großbetrieb in
Sachsen-Anhalt 7 Millionen Mark bekommen hat und viele Kleinbauern
aufgeben müssen, weil sie längst am Existenzminimum angekommen sind,
dann stimmt wirklich etwas nicht mehr. Grob gesat versickert nach
meiner Einschätzung schon ein Betrag von vielleicht 40 Prozent des EU
Haushaltes in unnütze Projekte.
Steffini: Herr Hutter, wie kann es denn sein, dass hier soviele Millionen,
verchenkt werden. Wo liegt das Einsparungspotential? Wo kann man am
meisten sparen?
Hutter: Ich meine nicht mal, dass alles Geld eingespart werden soll. Es geht
darum es vernünftig auszugeben. Also etwa keine Subventionen für
landwirtschaftl. Massenbetriebe – etwa in Holland – wo dann 20 000
Schweine und mehr gehalten werden. Sondern Unterstützung für bäuerliche
Betriebe welche die Kreatur nicht ausbeuten und uns kein Fleisch
liefern das mit Antibiotika usw. verseucht ist. Dann könnte man manches
noch einsparen indem man nachhaltiger Wirtschaften und Europa nicht
über einen Kamm schert von Skandinavien bis Sizilien. Wir brauchen
angepaßte, sich an der jeweiligen Landschaft und den Menschen
orientierende Wirtschaftsweisen. Dann wäre viel Geld nicht verdummt.
KlausN: `Waren Sie fuer die Recherchen auch in Brussel vor Ort?
Hutter: Ja selbstverständlich, Wichtig ist mir zu betonen daß nicht alles in
Brüssel schlecht ist und dort auch viele engagierte Menschen sitzen. Da
haben wir schon unsere Quellen, die man allerdingst nicht alle
preisgeben kann, sonst hätten die Leute Probleme. Dann waren wir viel
in den Europäischen Ländern unterwegs und kennen die im Buch genannten
Beispiele fast ausnahmslos aus eigener Anschauung
MehrGeldFuerMich: Wie war die Resonanz aus Bruessel? Einreiseverbot ins Parlament?
Hutter: Das noch nicht. Aber das Buch wurde schon gleich nach Erscheinen in den
Brüsseler Amtsstumben von Hand zu Hand weitergereicht. Das erfreuliche:
viele Mitarbeiter der EU haben uns angsprochen und ermuntert und
gemeint.. dAS WAR WIRKLICH AN DER zEIT DASS DIESE DINGE MAL FORMULIERT
WERDEN: WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE. IN BRÜSSEL ARBEITEN BEI DER EU JA
WENIGER LEUTE ALS ETWA BEI DER STADT HAMBUrg oder am Frankfurter
Flurghafen.
popster: Was halten Sie eigentlich vom Internet und diesen neuen Kommunikationsmöglichkeiten? Ist dies ihr erster Chat?
Hutter: Das Internet finde ich einfach genial weil es die Kommunikation
weltweit total erleichtert und Dinge erlebbar macht die man sonst nicht
erleben könnte. Wir haben etwa von Euronatur unter der hompage www.
euronatur.org Kraniche und Störeche insoweit live, als Satelitendaten
von Solarsendern welche wir den Vögeln umgebunden haben, in Karten und
Zugdiagramme übersetzen und so die Zugwege der Vögel verfolgbar machen.
In dieser Form ist dies mein erster größerer Chat und ich finde es
total spannend und habe viel Spass dabei.
Gustavc: Und, hat der Autor auch schon mal online ein Buch gekauft?
Hutter: Ich selbst nicht aber meine Tochter
popster: Haben Sie die EU-Wahlen aufgrund der ganzen Skandale boykottiert?
Hutter: Nein, das wäre auch der völlig falsche Weg. Und ich finde es total
schade das so wenige Leute zur Wahl gegangen sind. Für die Politiker
ist dies das falsche Signal. Sie sollten nicht meinen können, daß sich
die Bevölkerung von Europa verabschiedet . Wichtig erscheint mir
einfach Position zu beziehen und sich aktiv politisch zu artikulieren.
Dies ist wichtig für alle Parteien , damit innerhalb der Parteien die
europäisch engagierten Leute gestärkt werden.
axelu: Glauben Sie daß die europ. Bürger durch das Medium Internet in Zukunft
stärker etwas gegen die Mißstände in Brüssel unternehmen können?
Hutter: Ja, wie wäre es wenn hier bei poltik-digital .de mal die Internet
Nummer verschiedener Generaldirektionen (das sind quasi die
Ministerien) in Brüssel veröffentlicht werden, dann wäre es möglich,
Vorschläge, Unmut und dergl. direkt online abzuschicken. Vielleicht
brauchen die Verantwortlichen in Brüssel einfach mehr Resonanz vom
Volk.
Lieschen: wird Ihr Buch in andere Sprachen übersetzt, sodaß auch in unseren
Nachbarländern Aufklärung hinsichtlich Steuerverschwendung betrieben
wird?
Hutter: Guten Tag Lieschen, gute Frage: gegenwärtig liegen Anfragen aus den
Niederlanden beim Verlag wegen einer Übersetzung vor . Mal sehen was
daraus wird.
Moderator: Kurze Anmerkung: Im Bereich Links und grade im Europa-Bereich finden Sie alle Links und Hintergrund-texte zur EU
IJung: HAlten sie den Verhaltenskodex von Prodi ausreichend?
Hutter: Es ist zumindest ein Anfang. Jetzt müssen wir sehen , wie ernst das
alles gemeint ist. Wir werden jedenfalls sehr genau die weitere
Entwicklung verfolgen.
FranzKeller: In welcher Direktion, bzw unter welchem Kommisar wurde am meisten Geld ‘unters Volk gebracht’?
Hutter: Das ist nicht alleine von den Personen, sondern auch von den
Aufgabenstellungen her abhängig. Am meisten wird für den Agrarbereich
sowie für die Strukturförderung ausgegeben. Also dies war bislang EU
Kommisar Fischler und EU Kommisarin Wulf Matthies. Aber natürlich wird
nur dort ausgegeben, wo der Ministerrat die Gelder haben will. Die
Kommission verschwendet nicht alleine Gelder. Ja und dann gibt es noch
Kommisare die halt nicht viel arbeiten: wie Herr Bangemann.
IJung: Ist Bangemann clever oder ein Abzocker inihren Augen?
Hutter: ich würde sagen beides: ein cleverer Abzocker
bangemann: Hätten Sie Lust ein politisches Amt zu übernehmen? Also ich habe jetzt gerade die Schnauze voll.
Moderator: Tja, was für Namen sich die User ausdenken, oder sind Sie es wirklich Herr bangemann 🙂 ?
Hutter: Durch meine europaweite Tätigkeit als Euronatur Präsident habe ich
schon so was wie ein politisches Amt. Jedenfalls füllt dies meinen
Terminkalender total aus. Wenn ich Herr Bangemann wäre hätte ich auch
die Schnauze voll. Andererseits kann man ihm nicht verübeln wenn er
eine persönliche Chance wahrnehmen will. Die Strukturen lassen dies ja
zu. Die EU müsste nur ihre Vorschriften ändern, daß Leute nicht zu
Firmen können die sie zuvor quasi kontrollieren können.
axelu: Halten Sie die Kommission mit all ihren Beamten für überdimensioniert?
Das sind doch insgesamt nur so viele Verwaltungsleute wie auch für eine
Großstadt arbeiten, oder?!
Hutter: Nein, sie ist nicht überdimensioniert. Darauf haben wir auch im Buch
"Bananen für Brüssel" hingeweisen. Alles ist halt relativ. Insbesondere
im Bereich wo kontrolliert werden sollte, fehlen Leute. Aber vielleicht
ist dies politisch nicht gewollt.
Lieschen: denken Sie das eine CDU-Regierung größeren Einfluß auf Brüssel nehemn würde?
Hutter: Manche Fälle, die wir im Buch schildern sind zu Zeiten passiert, als
wir noch die CDU/FDP Regierung hatten. Leider hat sich nicht viel
geändert. Im Gegenteil: Schröders Kurs hat einigen Kredit denn wir
interantional hatten, verspielt.
IJung: Wird sich die Betrugsbekämpfung mit OLAF und der neuen Kommission grundlegend verbessern? Wie sehen sie das?
Hutter: Mit OLAF ist dies so eine Sache. Es gab ja schon eine
Betrugsbekämpfungseinheit. Die hatten nicht mal ein einheitliches
Akten-Registratursystem. Kein einziger angezeigter Fall (und es wurden
viel zu wenig angezeigt) wurde zu Ende gebracht. Da hab ich nach
alledem was wir wissen jetzt nicht die allzu größte Hoffnung. Aber wie
sagt Franz Beckenbauer: schau´n mer mal.
axelu: Planen Sie eine Fortsetzung von ‘Bananen für Brüssel’?
Hutter: Wir hätten mit unserem Material schon jetzt 5 – 10 Bände füllen können.
Und wir haben schon neue Ungeheuerlichkeiten. Dies sammeln wir jetzt
mal alles. Dann wird evtl. in anderer Form an ein neues Buch gegangen
akf: wann schreiben sie ihr nächstes buch? und worüber?
Hutter: Zur Zeit arbeite ich am letzten Band einer Reihe mit dem Titel "Biotope
erkennen bestimmen schützen" Das sind insg. 8 Bücher die auf die
Kultur- und Naturgeschichte der Landschaft eingehen und ermöglichen
Biotope zu bestimmen. Denn: Umwelt kann nur schützen wer Natur kenn.
Das Buch erscheint im Herbst und Heisst: Biotope erkennen bestimmen
schützen – Siedlungen und Ackerland. Es soll aufzeigen, wie eng Natur
und Kultur vernetzt sind. Dies ist auch Inhalt meines Buches "Gourmets
for nature" wo ich zusammen mit den top Köchen Europas aufzeige aus
welchen Landschaften welch herrliche Rezepte kommen. Weil ja Natur
durch den Magen geht.
Moderator: Wie wäre es mit einem Online Dienst: Heute wurde in Europa folgende Gelder verschwendet….?
Moderator: … wenn Sie noch so viel Material habe… unsere europa-Redaktion wurde sich sicher freuen…
Hutter: Wäre nicht schlecht. Das müsste aber in einer gut geschützten Höhle im
Pentagon oder so abgewickelt werden. Wenn wir alle ertappten
Geldvernichter und Subventionsbetrüger auf einmal am Hals haben wirds
ungemütlich
ciphix: ¿Ist überhaupt abzusehen, dass mit der neuen Kommission ein
grundlegender Wandel im Verbraucherschutz und ähnlichen
Politikbereichen eintritt?
Hutter: Beim Verbraucherschutz muß Brüssel jetzt einfach handeln. Wir alle
müssen beim Einkauf täglich zeigen, daß wir uns nicht als chemische
Abfallkübel mißbrauchen lassen. Also da muß man politisch am Ball
bleiben. Mein Mitautor Lutz Ribbe ist Mitglied im Wirtschafts- und
Sozialausschuss der EU und dort wird er künftig noch viel mehr
unbequeme Fragen stellen. Also es ist noch nicht die Zeit beruhigt zu
sein.
Fruhg: Wozu brauchen wir Europa eigentlich noch bei all diesen Skandalen? Mir
kommt das immer mehr wie eine Geldvernichtungsmaschenerie vor, zumal
vom Zusammenwachsen ueberhaupt nichts zu spueren ist (Stichwort Europa
der Regionen)
Hutter: Das ist wirklich die Frage. Aber es gibt auch die andere Seite: vor 50
Jahren haben Deutsche und Franzosen noch aufeinander geschossen. Heute
wächst Europa zusammen und wir brauchen das gemeinsame Europa mit
seinen verschiedenen Kulturen und Landschaftsregionen. Nur hat Europa
nicht die Politik verdient die wir in Bananen für Brüssel geschildert
haben. Ich selbst bin leidenschaftlicher Anhänger für den europ.
Einigungsprozesse und setzte mich deshalb für die Umweltbewahrung im
internationalen Rahmen ein, weil ich meine, dass jeder etwas tun kann.
ciphix: Ich konnte den Chat leider nicht von Anfang an verfolgen, habe also
nicht mitbekommen, ob Sie sich schon zum Fall Bangemann geäussert
haben. ¿Glauben Sie, dass ein Zusammenhang zwischen der Ankündigung
einer Verpflichtung Bangemanns hier in Spanien und den heute
auftauchenden Meldungen über eine Fusion Telekom – Telefónica besteht?
Hutter: Das vermag ich nicht zu sagen. Wenigstens hätte Herr Bangemann dann
seinem Heimatland Deutschland doch noch einen Dienst erwiesen. Sein
Agieren finde ich jedenfalls recht unglücklich zumal er in seiner
Brüsseler Zeit nicht gerade durch Arbeitseinsatz geglänzt hat.
Gerald: Was halten Sie eigentlich vom EURO? Der is’ ja im Moment schon ein wenig schwach auf der Brust.
Hutter: Schon, insgesamt kommen wir aber in Europa nicht um eine gemeinsame
Währung rum. Auch das einigt Europa. Mir war jedoch von vorneherein
klar, das uns dies alles etwas kostet zumal die Mark recht stabil war.
Wer jedoch langfristig ein geeintes Europa will – der muß auch bereit
sein etwas dafür zu bezahlen. Das ist besser investiert als die
Milliarden von Steuergeldern die in Brüssel und den EU Mitgliedsländern
verschleudert werden.
Moderator: Lieber Herr Hutter, in Namen von BOL und politiik-digital moechten wir
Ihnen ganz herzlich für diese sehr informative und spannende Chat
Stunde bedanken. Wir hoffen, daß auch Ihnen dieser Online Dialog
gefallen hat… Das Transcript des Chats wird in wenigen Minuten bei
politik-digital verfügbar sein.
Hutter: Auch ich sage allen die mitgemacht haben ganz herzlich Dankeschön. es
hat wirklich viel Spaß gemacht und gezeigt, daß sich viele Leute aktiv
politisch interessieren. Dies macht auch Mut nach Kräften
weiterzuarbeiten. Allen noch einen schönen Tag, Tschüss
rodmen: cu
bangemann: ciao ich muß jetzt nach Spanien, Geld verplembern…
Hutter: Wer noch Infos will über die Arbeit von Euronatur hier die Adresse: Euronatur Konstanzer Strasse 22 78315 Radolfzell am Bodensee
Hutter: Oder im Internet: www. euronatur.org
Hutter: Wer noch Infos will über die Arbeit von Euronatur hier die Adresse: Euronatur Konstanzer Strasse 22 78315 Radolfzell am Bodensee